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Europäerstadt.LAHORE. 23. Route.199 wähnt (Lohâwar). Seit der Eroberung durch Mahmud von Ghaznî
im J. 1031 blieb die Stadt in der Gewalt der Mohammedaner. Ihre
Blüte fällt in die Zeit der Großmoguln, von denen Akbar 1584-98
und Jehângîr 1622-27 hier residierten. Auch Shâh Jehân und
Aurangzeb wandten der Stadt ihre Gunst zu. Nach den Ver-
heerungen
durch Nâdir Shâh (1739) und den Afghanensultan Ahmed
Shâh Durrâni
(1747) stieg sie als Hauptstadt des Sikhreichs unter
Ranjit Singh (S. 195) zu neuer Bedeutung. 1849 kam sie in briti-
schen
Besitz; an Stelle der im XVIII. Jahrh. verwüsteten Vorstädte
ist seitdem im S. der Altstadt eine freundliche Europäerstadt ent-
standen
. Lahore ist Sitz zahlreicher Missionsanstalten (American
Presbyterian Mission seit 1849, Church Missionary Society seit
1867, Methodist Episcopal Mission seit 1883).

Die Europäerstadt (Civil Station), die sich wie überall in
Indien durch schöne Gärten und breite Straßen auszeichnet, be-
steht
aus einem älteren Teile, Anâr Kali genannt, im W., und den
neueren Stadtteilen im O.: Naulakha, beim Bahnhof, und Donald
Town.
Die neueren öffentlichen Gebäude sind meist in indischen
Bauformen ausgeführt, die den modernen Bedürfnissen angepaßt
sind. Die Hauptstraßen im östlichen Stadtteil sind die Empress
Road
(Pl. C 2-4), die vom Bahnhof ausgeht, und die von ihr ab-
zweigende
Davies Road (Pl. C 4). Beide münden in die die ganze
Europäerstadt von NW. nach SO. durchziehende Upper Mall
Road
(Pl. A-C 3, 4), die nach dem Cantonment führt (S. 198). Un-
weit
der Einmündung der Davies Road östl. das ausgedehnte Pan-
jâb
Chief’s College
(Pl. C 4), eine auf Anregung des Lieutenant
Governor
Sir Charles Aitchison 1888 begründete Erziehungsanstalt
für Söhne eingeborner Fürsten und Großen (vgl. S. 144). In den
Parkanlagen am Südende der Empress Road das Government House
(Pl. C 4), ein ehem. Grabdom aus der Großmogulzeit. Auf der andern
Seite der Upper Mall Road die Lawrence Hall und die Montgomery
Hall
(Pl. B C 4), die zu Ehren der verdienten Gouverneure Lord
(John) Lawrence (1853-59) und Sir Robert Montgomery (1859-65)
errichtet sind; in der Montgomery Hall ihre und andere Bildnisse.
Ringsum erstrecken sich die Lawrence Gardens, mit indischen
und ausländischen Bäumen, einer zoologischen Abteilung, in der
besonders Wasservögel gut vertreten sind, und einer Abteilung für
Nutzpflanzen. Weiter die Straßenkreuzung Charing Cross (Pl.
B 4), mit einem Standbild der Königin Victoria. Links ein Stand-
bild
des Lord Lawrence; dann das große Gerichtsgebäude (Chief
Court)
. R. zurückgelegen die anglikanische Cathedral of the Re-
surrection
(Pl. B 3), ein Backsteinbau in englischer Frühgotik, 1887
vollendet. Vor dem Telegraphenamt ein Standbild Eduards VII.
Geradeaus gelangt man zum

*Central Museum (Pl. A 3), einem stattlichen Neubau, der
auch die School of Arts enthält. Es umfaßt eine kunstgewerbliche